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Lernlandschaften für die Zukunft

Die Gemeinde Herzogenbuchsee braucht mehr Platz für ihre Schulkinder. Neben dem Zuwachs an Schülerinnen und Schülern erfordert der Lehrplan 21 neue Raumkonzepte für den Zyklus 1, welcher die beiden obligatorischen Kindergartenjahre und die ersten beiden Primarschulstufen umfasst. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, entschied sich die Gemeinde, an zwei Standorten Neubauten für je vier Klassen zu realisieren. Das architektonische Konzept basiert auf einem wiederkehrenden, zweigeschossigen Gebäudekörper in Holzbauweise, der je zwei Kindergarten- bzw. Basisstufenklassen aufnimmt.

Eingebettet ins Grün. Verwurzelt im Quartier.

Am ersten Standort Rosenweg bilden zwei dieser Neubauten zusammen mit dem bestehenden Kindergarten ein neues Ensemble. Alle drei Gebäude werden durch ein gemeinsames Vordach miteinander verbunden. Dieses schafft nicht nur eine architektonische Klammer, es dient auch als überdachter Aussenbereich, der verschiedene Spiel- und Aufenthaltszonen zusammenführt und gleichzeitig die Eingänge zu den einzelnen Kindergärten markiert. Ein Teil des Areals wird durch einen öffentlich zugänglichen Spielplatz ergänzt, der auch ausserhalb der Schulzeiten von der Bevölkerung genutzt werden kann und somit Teil des Quartierlebens wird.

Die städtebauliche Idee und Ausgestaltung am zweiten Standort Hubelweg wird insbesondere durch die Eigenheiten der Parzelle geprägt. Die Volumina der zwei zueinander versetzt angeordneten Neubauten fügen sich dort in die vorhandene Topografie ein. Auf der Südseite sind die Gebäude jeweils mit einem Vordach ergänzt, welches den Eingangsbereich markiert. Der grüne Aussenraum fliesst vollständig um beide Häuser herum. Zusammen mit den grossen Bestandsbäumen entsteht ein Umfeld, das den Kindern das Gefühl vermittelt, mitten in der Natur zu lernen und zu spielen.

Holzbau und Brandschutz Hand in Hand

Der Wunsch von Bauherrschaft und Architektur, die Gebäude vollständig in Holz auszuführen, wurde besonders konsequent umgesetzt.  Ein in enger Zusammenarbeit mit den Behörden entwickeltes Brandschutzkonzept ermöglicht, dass nicht nur die Decken, Dächer und Wände, sondern auch das gesamte Treppenhaus und der Liftschacht in Holzbauweise konstruiert sind. Da die Gebäude zudem ohne vertikalen Fluchtweg auskommen, konnte das moderne Raumkonzept mit einer offenen, multifunktional nutzbaren Lernlandschaft ideal umgesetzt werden.

Durch den konsequenten Fokus auf den Baustoff Holz mit einen hohen Vorfertigkeitsgrad wurde eine besonders kurze Bauzeit realisiert und somit die Bautätigkeit inmitten des Quartiers auf ein Minimum reduziert.

Wohlfühlatmosphäre mit LIGNATUR

Das flexible Konzept mit mehreren «Raumboxen» erfordert Decken, die bis zu 8 Meter Spannweite ohne Zwischenauflager überbrücken. Die eingesetzten LIGNATUR-Elemente eignen sich dafür ideal: Mit nur 360 mm Höhe ermöglichen sie schlanke Konstruktionen bei gleichzeitig hoher Funktionalität. Bereits im Werk integrierte Tieftontilger sorgen – in Kombination mit dem bauseitigen Bodenaufbau – für einen exzellenten Schallschutz zwischen den Geschossen. Zudem reduziert die unterseitig in die tragenden Deckenelemente eingearbeitete Perforation des Akustiktyps 3.1 die Nachhallzeit deutlich und schafft eine angenehme Raumakustik. Zusammen mit den grosszügigen Fensterflächen, die für fliessende Übergängen zwischen Innen- und Aussenraum sorgen, entsteht so ein Lernumfeld, das sowohl funktional als auch atmosphärisch überzeugt.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Projektbeteiligten, deren Know-how, Engagement und gute Zusammenarbeit dieses besondere Bauvorhaben möglich gemacht haben.

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rollimarchini AG Architekten SIA, Bern / CH
wahlirüefli Architekten und Raumplaner AG, Bern / CH
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern / CH
Hector Egger Holzbau AG, Langenthal / CH

Fotos: Simon von Gunten


Referenz Gallerie

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