Abschottungen
Brandschutzabschottungen werden an Ver- und Entsorgungsleitungen errichtet, die LIGNATUR-Deckenelemente durchdringen, um den Feuerwiderstand des gesamten Bauteils wiederherzustellen. Für Europa, Deutschland und die Schweiz liegt eine Vielzahl von geprüften und zugelassenen Abschottungssystemen vor.
Brandabschottungen auf dem Prüfstand
Lignatur und Hilti haben gemeinsame Feuerwiderstandsprüfungen nach der europaweit gültigen Norm (EN1366-3 Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen - Teil 3: Abschottungen) erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Klassifizierungsberichten, Gutachten als auch Zulassungsdokumente zusammen gefasst. Damit stehen allen Planungsbeteiligten die erforderlichen Nachweise zur Verfügung, um Projekte im mehrgeschossigen Holzbau mit LIGNATUR-Deckenelementen baurechtlich und praxisnah abzuwickeln.
«Brandschutz im Holzbau» von Hilti mit LIGNATUR
GAS IBS Linz Feuerwiderstandsfähigkeit von Installationskanälen
Mit früher Planung zum Projekterfolg
Praxis und externe Studien (z. B. Lean Wood, TU München, HS Luzern) bestätigen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Detailplanung im Holzbau. Eine holzbaugerechte Planung von Brandabschottungen erfordert sowohl praxistaugliche als auch wirtschaftlich optimierte Lösungen, die auf geprüften Einbaudetails basieren und den zeitlichen Ablauf des Abbunds berücksichtigen.
Da die Durchbruchsplanung bereits in der Vorfertigungsphase umgesetzt wird, ist sie abhängig von den Vorlaufzeiten für Materialbeschaffung und Produktion. Sie fällt somit in die Ausführungsplanung und überschneidet sich zeitlich mit anderen Planungs- und Bauphasen. Dieser Umstand erfordert eine enge Abstimmung aller Projektbeteiligten bereits in einer frühen Phase des Planungsprozesses.
Der Abbundschritt ist damit ein zentrales Bindeglied im Projektablauf – er beeinflusst massgeblich die Koordination der nachfolgenden Gewerke, die Qualität der Ausführung und letztlich auch die Gesamtkosten.
Abwasser und Dachentwässerung
Abwasser- und Dachentwässerungsleitungen werden in der Regel mit schalloptimierten Kunststoffrohrsystemen oder nichtbrennbaren Gussrohren (SML-Rohre) geplant. Hilti bietet dafür Lösungen als Einzeldurchführung oder als Teil eines Steigschachts mit einem Kombischott.
Sanitär (Heizung und Trinkwasser)
Installationen für Heizung und Trinkwasser werden entweder mit Aluminium-Verbundrohren oder mit nichtbrennbaren Edelstahl- bzw. Kupferleitungen ausgeführt. Für die Rohrisolierung kommen wahlweise brennbarer Synthesekautschuk oder nichtbrennbare Mineralwolle zum Einsatz. Für diese Kombinationsmöglichkeiten bietet Hilti geprüfte Ausführungen an, als Einzelrohrdurchführungen und auch als Kombischott im Steigschacht.
Elektro, Einzelkabel, Kabelbündel
Elektroleitungen werden abhängig von der geplanten Elektroverteilung und den jeweiligen Anwendungen (z. B. Lichtquellen) entweder als Einzelkabel oder als Kabelbündel bzw. Kabellagen durch Abschottungen geführt. Dabei kommen je nach Größe des Durchbruchs und je nach erforderlicher Wiederbelegbarkeit verschiedene geprüfte Produkte zum Einsatz.
Kombiabschottung
Werden unterschiedliche Leitungen in einem Steigschacht kombiniert und gemeinsam durch einen Deckendurchbruch geführt, muss die Abschottung mit einem geprüften Kombischott-System erfolgen. Dabei sind die nachgewiesenen Randabstände sowie die Abstände zwischen den einzelnen Medien einzuhalten.
Lüftung
Der Einbau der FKRS-EU in Holz-Flächenelement (LIGNATUR-Elemente) ist zertifiziert und der Einbau entsprechend den Vorgaben der Montage- und Betriebsanleitung zulässig. So auch der Einbau der FK2-EU in Vollholzdecken bzw. Holzbalkendecken. Analog der FKRS-EU sind dafür die Hohlräume in der Decke umlaufend der Einbauöffnung ≥ 100 mm mit Holz zu verschliessen. Es spricht nichts dagegen, die Brandschutzklappen FK2-EU bereits heute in Holz-Flächenelementen (LIGNATUR-Elementen) einzusetzen – vorausgesetzt, der zuständige Brandschutzverantwortliche gibt seine Zustimmung.
Abgasanlage
Massnahmen zur Behinderung der Brandentstehung durch Entzündung brennbarer Bauteile bei Abgasanlagen.
Konstruktionsbeispiel: Installationsschacht als Brandschutzelement für eine Abgasanlage im Unterdruckbetrieb
1 Anschluss Steildach
2 Anschluss Flachdach
3 Anschluss Geschossdecke
4 Anschluss Geschossdecke über Aufstellungsraum bei Verbindungsrohr
5 Anschluss Geschossdecke über Aufstellungsraum
A Aussendurchmesser Abgasanlage ohne Feuerwiderstand
B Aussenkante Brandschutzelement EI90
v Aussendurchmesser Verbindungsrohr
x2 Sicherheitsabstand ab Aussenkante bei frei geführter Abgasanlage.
Die untere Lamelle des LIGNATUR-Elements darf bis an die Abgasanlage stossen, wenn der erforderliche Abstand x2 = 50 mm oder weniger beträgt.
x3 Sicherheitsabstand ab Aussenkante bei frei geführtem Verbindungsrohr bei Temperaturklasse der Abgasanlage bis T400: x3 = 200 mm
a Brandschutzelement AESTUVER, Installationsschacht AA EI90 (nicht brennbar) von Fermacell
b Hohlraumdämmung nicht brennbar
c Betonausrollung konstruktiv ≥ 100 mm
d Brandschutzplatte dauerwärmebeständig
d ≥ 18 mm (z.B. AESTUVER Brandschutzplatte
d = 25 mm)
e Feuerungsaggregat
